Hallo,
auf meinem Profilbild ist sie schon zu sehen. Die Lok geht nun langsam der Fertigstellung entgegen, weshalb ich hier in loser Folge vom Bau berichten möchte. Die Entscheidung zum Bau von sächsischen Schmalspurfahrzeugen im Maßstab 1:6 fiel auf Grund der Kupplungsthematik und auch weil es in der Szene ein sehr seltenes Thema ist. Meine Testanlage hat Radien bis auf 5m hinunter. Zu eng für Fahrzeuge mit Seitenpuffern. Ich brauchte also etwas mit Mittelpufferkupplung. Ferner war der Anspruch die Fahrzeuge noch ohne Hilfe oder Hilfsmittel alleine transportieren zu können. Die NS4 ist für den Anfang eine recht einfache Lok. Sie gibt es ja noch in 4 Exemplaren. Man kann daher die sehr dürftige Zeichnungslage durch Vermessen und Fotos gut ausgleichen. Das Projekt ist nicht als reine Fahrmaschine angelegt. Konstruktiv für den privaten Betrieb ausreichend, wird sie aber in einem harten Profibetrieb bei Vereinen sicher nicht bestehen. Ich habe viel mehr Wert auf maßstäbliche Umsetzung bei möglichst wenig Kompromissen gelegt.
An Hand der Fotos und Meßergebnisse konnte ich folgende Übersichtzeichnung anfertigen.
Wenn jemand Interesse hat, zumindest die Übersichtszeichnung könnte ich als dwg oder dxf zur Verfügung stellen.
Die Lok ist modular aufgebaut. Fahrwerk, Motorvorbau und Führerhaus sind jeweils Einzelteile. Dadurch war es möglich 2016 in Ermangelung einer Fräsmaschine zunächst mit den Vorbauten zu beginnen. Die Deckbleche der Vorbauten bestehen wie beim Vorbild aus 4 Teilen, was die Fertigung sehr erleichtert hat. Für die Rundung habe ich mir eine Biegelehre für den Schraubstock gebaut. Da es sich hier nur um 1mm-Blech handelt, hat das mit den einfachen Mitteln gut funktioniert. Die eingehängten Seitenklappen sind Resinabgüsse. Da durch die Stückzahl in Summe doch ein gewisser Aufwand entsteht, habe ich nur ein Urmodell gebaut und dann eine Silikonform.
Auf dem nächsten Foto sind 3 Vorbauten zu sehen. Ich habe mich entschlossen gleich 3 Modelle zu bauen. Neben der 199 007 und 199 008 in letzten Reichsbahnzustand wird die letztere noch einmal als GISAG-Werklok entstehen. Diese Lok deshalb, weil sie eine interessante Farbgebung hat und bis ca.1990 so gefahren ist. Alle Loks unterscheiden sich in Sachen Kupplung, Vorbauausrüstung und Signalbeleuchtung etwas.
Die Vorbauten waren relativ problemlos und gingen recht schnell. Für die an den Loks im Original verbauten Traktor-Lampen musste ich allerdings ein Lösung finden.
Der Grundkörper ist ein Drehteil (Urmodell / Form / Resin). Im Truckmodellbau gibt es unter der Marke Reely Einbauleuchten in der richtigen Größe. Von denen habe ich den Lampenring und die Streuscheibe abgetrennt und auf den Grundkörper geklebt. Unter die Streuscheibe kam noch eine Spiegelfolie. Man könnte den Grundkörper auch aushöhlen und die Lampen funktionsfähig machen oder ihn in 3D-drucken. Aber damit habe ich es aber nicht so.
Lackiert wird bei mir mit der Spraydose. Mit ein bischen Übung und Einhaltung von Temperatur und Luftfeuchte lassen sich damit sehr ordentliche Ergebnisse erzielen.
So das wars für den Anfang. Bis demnächst.
Gruß Jan