Ein Prolog
Seit ich denken kann, bin ich von Modelleisenbahnen in Spur 5, seit den frühen Neunzigern auch Modellen in Spur 7, umgeben.
Gebaut hat sie alle mein Vater, sowohl Dampflokomotiven und Elektrolokomotiven. Ich kann mich erinnern, dass ich als Schulbub meinem Vater gesagt habe: «Papa, lass uns eine Lokomotive XY bauen, ich helfe dir dabei». Und hat er hat sie gebaut. Die E 2/2 mit System Braun in 5 Zoll, später eine G 3/3 Spur 7 nach Vorbild der Waldenburgbahn, unsere Ge 2/4 Nr. 207 ebenfalls Spur 7 und einige mehr. Dass ich dabei jemals tatsächlich in irgendeiner Weise eine Hilfe war, bezweifle ich schwer, aber der Punkt ist, ich konnte meinen Vater niemals dazu überreden eine CC oder wie man heute gerne sagt, ein Krokodil zu bauen. Er hat immer gesagt, dazu müsse man viel zuviele Räder drehen. Mit anderen Worten, er hat ein Krokodil nie in Betracht gezogen. Inzwischen ist mein Sohn in dem Alter, wie ich damals, als ich meine Hilfe beim Lokomotivbau anerboten habe und mein Vater noch sehr viel älter. Mein Junior war der Meinung, dass wir beide zusammen ein Krokodil bauen müssen, was ich zynisch mit, «das muss du den Neni fragen» abgewiesen habe. Und logischerweise hat der Bub das gemacht.
Und hier sind wir nun.
Der Bauberichcht.
Man sieht es nicht genau, aber es sind tatsächlich 12 Räder für ein Rhätisches Krokodil in Spur 5.
Experten werden nun bemängeln, dass dies gar keine Krokodil Räder sind. Stimmt zwar, wir haben aber die ersten davon gemacht, bevor wir die echten Detailpläne dafür zur Verfügung hatten (Wir sind ursprünglich sogar davon ausgegangen, dass es Speichenräder sind und wollten eigentlich solche fertigen. Inzwischen hat uns Steff aber schon auf die richtige Fährte gebracht) und werden nun, da man diese, am hoffentlich irgendwann fertigen Modell, gar nie wirklich sieht, so wie sie sind verwenden.
Weiter habe ich uns heute eine Stange Baustahl Betonstahl B500B D 40mm besorgt. Um daraus Naben und Wellen herzustellen. Aus unserer Erfahrung ist dieses Material besser geeignet als Stahl 37. Vor ein paar Tagen hat sich eine Welle aus Stahl 37 unseres neusten Viehwagens, wegen einer Entgleisung, sofort zur Banane verkrümmt, während die Achsen unserer 353, aus B500B bisher jeglichen Missbrauch ohne Probleme über sich ergehen liessen. Gerne hätte ich noch gesagt, dass das Material aus dem Alteisen stammt, ist aber leider nicht so, da wir in sämtlichen Altmetallmulden in der Umgebung nichts passendes finden konnten.
Der Nächste Schritt sind nun die Fahrgestelle. Wenn ich unseren Bestand an Rohmaterial (Flachstahl 6 mm) betrachte, dürfte es gerade reichen für eines davon.
Kommentare, Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind sehr willkommen.