Hallo 5 Zoll Bahner,
in der Stadt Luxemburg gab es bis vor wenigen Jahren eine schöne 5 Zoll Anlage im Tal der Petrusse, mitten in der Innenstadt. Der Fluß hatte sich tief in den Felsen eingeschnitten und ein enges Tal geschaffen, aber für die Eisenbahn, den Fluß und eine kleine Straße hat es gereicht. Den Grünen aber war die Uferbefestigung aus Beton zuviel. Das Ufer sollte renaturiert werden und deshalb mußte die Anlage weichen. Anstelle der Anlage ist dort ein Parkplatz entstanden. Marc Schmit hat sich sehr bemüht, an einer anderen Stelle der Hauptstadt eine Fläche für eine neue Anlage zu finden, aber meist waren die Anwohner dagegen.
Schließlich hat er Kontakt zu seinem Bürgermeister von Olingen gesucht und in Ihm einen Eisenbahnliebhaber gefunden, der seinen Plänen positiv gegenüber stand. Durch den Ort verläuft ein kleiner Bach an dem ein Kinderspielplatz war und neben dem Spielplatz war auch noch etwas Platz für eine neue Anlage. Es wurde sogar eine neue Fußgängerbrücke gebaut, die nun beide Ufer verbindet. Über die Brücke verläuft das Gleise einspurig. Dieser Gleisabschnitt wird durch Lichtsignale geregelt. Auf beiden Seiten der Brücke beginnen zwei langgezogene Kehrschleifen mit Überhol- und Abstellgleisen. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt ca. 300 m. Es ist also mehr als nur ein kleiner Kreis. Und da die Gemeinde der Bauherr war, wurde geklotzt und nicht gekleckert. Die Gleise wurden sauber mit Randsteinen abgegrenzt. Es gibt bereits eine hydraulische Hubbühne zum Be- und Entladen von größeren Modellen. Auch Sanitäranlagen sind bereits vorhanden. Am anderen Ende der Anlage befindet sich ein Gasthof, dessen Keller mit zwei Gleisen als Abstellfläche genutzt werden kann. Ich bin mit anderen Eisenbahnern auch hingefahren und habe an der Eröffnung teilgenommen und ein paar Bilder gemacht, die ich Euch hier zeigen kann. Viel Spaß.
Beiderseits der Schiebebühne befinden sich 6 bis 7 Abstellgleise
Das andere Gleis führt in den Keller des Gasthauses Monkel. Die V 80 aus Hannover überführt den Tiefladewagen der Fa. Ehrle gerade an einen trockenen Abstellplatz
Thorsten Wirts war mit seiner Zimmermann BR 55 mit 4-achsigem Tender aus dem Huserland angereist
Aus der Stadt Luxemburg waren Familie Hengesch mit ihrer 6-achsigen CFL-Diesellok 1604 gekommen. Es ist ein Modell einer Nohab Lokomotive. Sie hat ein metallenes Gehäuse und ist sehr schön gebaut. Leider hat Lucien Hengesch auf die Federung und die Seitenverschieblichkeit der mittleren Achse keinen besonderen Wert gelegt, was zu häufigen Entgleisungen geführt hat. Um dem vorzubeugen wurden im ersten Schritt die mittleren Spurkränze abgedreht und im Zweiten die Mittelachsen ganz entfernt, was aber nur der bemerkt, der sich bäuchlings ins Gras legt.
Jim Schmit bewegt das schweizerische Krokodil seines Vaters
Damit der Bürgermeister auch was zum Spielen hat, überließ ihm Rolf Braun eine BR 152, eine von Horst Schlemmer gebaute (gefräste) Ellok.
Hans-Jürgen Amberg brachte seinen LAG Elektrotriebwagen ET 772 mit
Der Eröffnungszug der Gemeinde Olingen, mit einer von Jens Groß gebauten V 36
Lucien Hengesch (mit Strohhut) bemüht sich, den Minister für Kulturelle Anlagen davon zu überzeugen, daß die Stadt Luxemburg doch auch wieder so eine Anlage braucht, aber die Herren scheinen sich für sein Anliegen weniger stark zu interessieren.
Jürgen Haßdenteufel aus Namborn war mit seiner V 29 gekommen
Ein Luxemburger, mit einer Maxitrak Lokomotive
Eine Luxemburgísche Holzköf mit Metallfahrwerk
Die Kehrscheife am Kinderspielplatz Op der Millen (An der Mühle)
Die Eröffnung der Anlage fand ein großes öffentliches Interesse. Ich hatte den Eindruck, halb Luxemburg war anwesend. Zwei Minister, zwei Abgeordnete und der Pfarrer waren vor Ort, also alles, was Rang und Namen hatte. Das Schwierigste ist geschafft, es gibt wieder eine öffentliche 5 Zoll Strecke in Luxemburg.
Dank an Marc Schmit und seine Helfer.
Gruß Wolfgang