Pflege- und Reinigungsmittel bei Dampfloks

  • Guten Tag.

    Am Wochenende bin ich in Volkach beim abrüsten meiner Lok wieder über das Thema Pflege nach dem Betrieb gestoßen. Mir selbst wurde ein 50/50 Gemisch Diesel und Maschinenöl zur Pflege empfohlen. Dies soll ziemlich lackfreundlich sein, bzw ölt alles, was nicht lackiert ist. Ein Kollege meinte nun in Volkach ihm sei Paraffinöl empfohlen worden. Ich habe auch schon Besitzer gesehen, die ihre Lok mit Sprühöl, vermutlich Konservierungsöl oder normales Kriechöl, behandelt haben.

    Meine Frage ist nun, was ihr zur Reinigung und zum Schutz der Modelle verwendet und welche Vor- und Nachteile sich ergeben haben.


    LG Ferdinand

    Alle sagten das geht nicht, dann kam einer der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
    Die Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen!

  • Hallo Ferdinand,

    beim DBC Sprockhövel benutzen wir Addinol Schmieröl R 15 für die Pflege vor und nach einem Fahrtag,

    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Moin,

    wir in Kassel benutzen oft wartungsspary (von Würth) oder seit letzten fahrtag Ballistol öl das geht echt gut damit. So sind meine erfahrungen.

    LG Keith

  • Hallo

    Ballistol ist eine 1:1 Mischung aus Weißöl und Paraffin Öl. Das ist auch bei mir das bevorzugte Reinigungs und Pflegemittel.

    Allerdings beziehe ich es als Nähmaschinen Öl im 5l Kanister. Das kostet dann um die 30€.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

  • Hallo Ferdinand,

    nach einem Fahreinsatz wasche ich meine Dampflok ( alles Rote in 2K-Lack lackiert, alles schwarze ist Teflon beschichtet) mit Benzin ab (bitte nur im freien), und danach wird alles mit Ballistol Universalöl eingesprüht. Mit einem Baumwoll Lappen leicht über alles reiben, fertig.

    Beste Grüße
    Manne

    Gruß aus dem Allgäu

  • Moin!
    Nachdem ich erfahren hatte, daß der Accucraft-Händler Schug seine 45mm Echtdampflok´s mit Motorradreiniger behandelt und anschließend mit Wasser abspritzt, hab ich es bei meiner Accucraft K28 auch mal versucht. Die war vorher mit Dampföl reichlich verschmutzt und anschließend sauber.
    Das wäre in unserer Größe auch ein Versuch wert.
    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Hallo Ferdinand,

    und alle beweglichen Teile werden mit Gleitbahnöl geschmiert.

    Beste Grüße
    Manne

    Gruß aus dem Allgäu

  • Wo machst du denn das?

    Hast du einen Öl Abscheider in deinem Abfluss?

    Moin Thomas!
    Bei den geringen Mengen Öl mach ich n´mir noch keinen Kopf. Das wird von Mikroben aufgefressen. Denk mal an das Öl, was bei den Dampfloklagern so "durchläuft". Die Dampflok-Bw waren voll davon. In Aumühle konnte man später sehen, wie sich die konterminierten Böden zersetzten.
    Nehm doch mal Bodenproben von Anlagen wo viel mit Dampflok´s gefahren wird. Wenn wir das so 100%ig nehmen, können wir unser Hobby einstampfen.
    Hier sollte man gelassen bleiben und keine schlafenden Hunde wecken.
    Gruß Gerd

    V20, pr. AT1, würt. Kittel DTW, (Ur-) galloping Goose

  • Hallo Lokreiniger,

    Motorradreiniger habe ich auch schon verwendet, mit recht gutem Ergebnis. Nur an besonders dick vom Dampföl bedeckten Stellen (auf den Zylindern) hat es nicht gereicht.

    Danach mit Fahrrad-Pflegeöl oder Ballistol dünn eingerieben, fertig.

    Über die Entsorgung mache ich mir bei den von uns verwendeten kleinen Mengen eigentlich keine Gedanken, das wir die Kläranlage hofftentlich packen.

    Und: Weissöl ist ja aber auch ein Mineralölprodukt.

    Habe ich zufällig gestern erfahren: wird als Nebelfluid zur Schädlingsbekämpfung in Landwirtschft und Forst eingesetzt. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit für andere Anwendungen (Schadensdarstellung) prüfen wir noch.

    Viele Grüße, Winfried

    Ich fahre auf Spur 7 (Regelspur) oder auf Spur 5 mit der Feld- und Waldbahn

  • Also ich reibe meine Dampflokomotiven nach Gebrauch, da wo es ölig sein muss mit einem leicht öligen Lappen und da wo es trocken sein muss mit einem trockenen Lappen ab. Beim Einwintern ist der Lappen dann ein wenig öliger. Aktuell Motorenöl 10W-40.

  • Guten Tag.

    Am Wochenende bin ich in Volkach beim abrüsten meiner Lok wieder über das Thema Pflege nach dem Betrieb gestoßen. Mir selbst wurde ein 50/50 Gemisch Diesel und Maschinenöl zur Pflege empfohlen. Dies soll ziemlich lackfreundlich sein, bzw ölt alles, was nicht lackiert ist. Ein Kollege meinte nun in Volkach ihm sei Paraffinöl empfohlen worden. ...


    LG Ferdinand

    Kann ich vollinhaltlich zustimmen!

    Fazit:

    Gut und günstig!

    Heizöl.statt Diesel ... :

    Is no a *NuAunZeh* günstiger ;) ... !

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

  • Hallo zusammen,
    ich benutzte zur Reinigung und Konservierung eine Mischung aus Petroleum und Nähmaschinen- Öl (Feinmechaniker-Öl) im Mischungsverhältnis von etwa 50 /50.

    Viele Grüße
    Uli

  • Hallo,

    zum Thema Reinigung einer Lokomotive:

    In unserem Verein gibt es eine Lok, die wird seit ca. 40 Jahren so gut wie nie geputzt. Nun sieht die Lok so realistisch aus wie man diese kennt von alten Bildern bzw. aus Museen.

    Gefällt mir auch recht gut, denn eine echte Dampflok sieht nur selten so aus wie frisch aus der Fabrik und sollte ein Modell nicht dem Original gleichkommen?

    Viele Grüße

    Tom

  • 52

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

  • Im November 1968 sahen Dampflokomotiven in ÖSTERREICH sooo AUS 😉😘😉 ... !

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!

  • Wir benutzen von Zeit zu Zeit Produkte von Amstutz. Unversalreiniger und Entfetter zum einweichen, mit Wasser abbspritzen und danach mit wasserabweisendes Öl (gleicher Hersteller) einspritzen. Nach Trocknung befindet sich ein Schutzfilm auf der Oberfläche. Die Dampfloks sehen dann wieder aus, wie frisch aus der Schachtel.

    Für die kleine Reinigung Petrol/Parafyn Mischung mit Druckluftreinigung.

  • Mir selbst wurde ein 50/50 Gemisch Diesel und Maschinenöl zur Pflege empfohlen. Dies soll ziemlich lackfreundlich sein, bzw ölt alles, was nicht lackiert ist.

    Kann ich vollinhaltlich zustimmen!

    Fazit:

    Gut und günstig!

    Heizöl.statt Diesel ... :

    Das kann ich vollinhaltlich gänzlich ablehnen!

    Ich kann dieser Methode in keiner Weise etwas abgewinnen. Sie stammt aus der Spätphase der Dampfära im Maßstab 1:1 um "Lackleichen" für Fotografen aufzuhübschen. Damals zapfte man Diesel – etwa von benachbarten Dieselloks oder Tankstellen – und mischte ihn mit Achsöl. Damit wurde dann die Lok abgewischt, in manchen Fällen sogar großflächig mit der Baumspritze "eingedieselt", wie es auf manchen Museumsbahnen noch üblich war oder ist.

    Das Ergebnis: ein unnatürlicher, fettiger Glanz, der an eine Speckschwarte erinnert, und grauenhafte Schlieren sobald es drauf regnet. Dieser "Glanzeffekt" täuscht – denn die im Diesel oder Heizöl enthaltenen aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffe greifen den Lack langfristig an. Statt zu schützen, lösen die Bindemittel im Lack, fördern sogenannte Krakelee-Effekte und führen dazu, dass sich das Öl-Diesel-Dreck-Gemisch in jede Pore und Ritze setzt. Es zieht Schmutz an, bindet Staub, Ruß und Dreck – der Lack wird stumpf und rau, und irgendwann blättert der mitsamt Schmutzschicht einfach ab.

    Das Resultat ist eine echte Dreckschleuder wo der "Wartungsaufwand" des Lackes immer mehr ansteigt sobald man mit dieser Methode anfängt, und egal, wo man hin greift – man sieht hinterher aus wie Sau und alles riecht nach Diesel bzw. Heizöl. Und mit originalgetreuer Patina hat das für mich wenig zu tun. Einfach nur "grindig" <X<X<X

    In unserem Verein gibt es eine Lok, die wird seit ca. 40 Jahren so gut wie nie geputzt. Nun sieht die Lok so realistisch aus wie man diese kennt von alten Bildern bzw. aus Museen.

    Gefällt mir auch recht gut, denn eine echte Dampflok sieht nur selten so aus wie frisch aus der Fabrik und sollte ein Modell nicht dem Original gleichkommen?

    Hier muss ich fast ins Off-Topic abdriften – ich entschuldige mich im Voraus dafür.

    Es kommt ganz auf die betrachtete Epoche an: In fast allen Schriften aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wird deutlich, wie viel Wert auf Sauberkeit gelegt wurde – nicht nur bei der Lokomotive, sondern auch beim Personal. Die Pflege der Maschine wurde oft der Körperpflege gleichgesetzt. Wer mit schmutziger Lok und ungepflegtem Auftreten unterwegs war, galt schnell als nachlässig – fachlich wie moralisch.


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    (verlinkt von "Attergau in Alten Ansichten")

    Die Maschine ist zum Zeitpunkt der Aufnahme auch schon ca. 20 Jahre alt, oder älter. Bei dem überwiegenden Teil der heutigen Museumsloks würde ich mich nicht mit Anzug vor die Rauchkammer hinsetzen, oder am Triebwerk anlehnen, ganz zu schweigen von den überwiegend abgeranzten Loks am Ende der Dampfära bei ÖBB, DB, DR,...

    Und ich bin ehrlich gesagt nicht der Meinung, dass diese Haltung überholt ist.

    Ein Handwerker, der stolz auf sein Werkzeug und auf die Arbeit ist, die er damit vollbringt, lässt sein Werkzeug nicht verloddern. Ein Unternehmer, der Stolz auf sein Handwerk, seine Kompetenz und seine Tradition hat, zeigt das – auch an den Mitteln, die er dafür einsetzt. Und das gilt bis heute, quer durch alle Branchen. Jeder zeigt, was er ist.

    Das sieht man zum Beispiel auch in der Transportbranche: Es gibt Unternehmer, bei denen einem beim Besuch des Firmengeländes die Kinnlade runterfällt – nicht weil zufällig ein einzelner polierter LKW dort steht, sondern weil der ganze Fuhrpark mit 300 Fahrzeugen aussieht, als käme er direkt vom Showroom. Glanzpolierte Alufelgen, blitzsauber, durchgängig und dann sieht man die Bilder an der Wand, dass das seit den 1960er-Jahren so ist. Da gibt es nicht nur Oldtimer und Showtrucks – da lässt man sogar eigene Modelle bauen. Und der Geschäftsführer fährt mit dem Showtruck am Wochenende zu Treffen. =O
    Das ist gelebter Berufsstolz. :thumbup::)

    Und dann gibt es eben das Gegenteil.
    LKW's wo man sich wundert wie die den TÜV bekommen haben, und wo die Geschäftsführung mit dem Porsche zum Golfplatz fährt.
    Das dürfte auch auf die meisten Bahn CEO's zutreffen... Golfplatz statt mit einer gepflegten Dampflok zu einem Treffen... ;)
    Das es aber nicht nur an der Führungsetage liegt, sondern auch überwiegend mit der Haltung des Personals zu tun hat/hatte, zeigte z.B. noch zu ÖBB-Zeiten der Zustand der Loks Waldviertel vs. Steyrtal / Schneeberg vs. Schafberg. Aber ich glaub ich bin schon zu weit abgedriftet.

    Die in den alten Dampflok-Büchern beschrieben Pflegetipps beziehen sich auf damals übliche Öl-Lacke und Polierungen. Wenn man diesen historischen Lackaufbau hat, kann man sich daran halten... anders würde ich mich an aktuelle Lackpflege halten.

    Ich kann hier also nur der anderen Fraktion vollinhaltlich zustimmen, egal in welcher Größe und bei welchen Gerät, Fahrzeug was auch immer...

    Abwischen, Abwaschen mit entsprechenden Mittel konservieren.

    Dreck runter, Teile die nicht durch Lack einen Korrosionsschutz haben gegen Rost schützen, Lackierung welche als Korrosionsschutz dient pflegen und ausbessern, sauber halten.

    Hersteller gibt es genügend, und ich würde da auch keinen schlecht machen wollen.
    Ich verwende bei meinen Dampfmaschinen-Zeugs und dem gesamten anderen Fuhrpark mittlerweile nur mehr die Produktpalette von Eurotech da ich damit im beruflichen und privaten Anwendungsbereich nur positive Erfahrungen gemacht habe, und ich es als sehr bequem finde alles aus einer Hand zu haben.

    Eurotech: X-treme Cleaner Bike

    Eurotech: Oberflächen-Finish

    Eurotech: Neoval Oil MTO200

    Eurotech: Neoval Oil Spray MTO300

    Es ist jedoch jedem selber überlassen wie er sein Zeug pflegt.
    Ich leide halt immer wenn mein Zeug leidet... normaler Verschleiß und eine gepflegte Patina sind aber wie auch an mir selber geduldet. ;)

  • DANKE für die lehrreichen Ausführungen!

    :love: ... Gerald "GeGa" Buschan - der DAMPF-Bahn-Freak & ZENSUR-Allergiker ... !
    Orthographie: Ned imma frei erfundn & Ähnlichkeitn mit div. Regeln daher unvameidbar!
    Ceterum censeo: Das LEBEN ist schöööön - grundsätzlich !!!